Karol Bialas
Michele Savino
Gudrun Bonnemann
Rudolf Kneip
Albert Elbert
Josef Fassbender
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Konzert vom 15.01.1994

Presse-Echo

Kontrapunkt in lauter KarnevalszeitKerpener Madrigalchor intonierte Motetten der Familie Bach in St. Georg in Kaster

[Junggeburth] Mit Motetten der Familie Bach gastierte der Kerpener Madrigalchor hinter den Mauern von Alt-Kaster in der barocken St. Georgs-Kirche. Organisiert von der Volkshochschule Bergheim , abseits des karnevalistischen Treibens in den Sitzungssälen, fanden sich rund 50 Zuhörer in der kleinen Kirche ein, um sich beschaulicher Musik zu widmen.
Unter der Leitung von Gudrun Bonnemann wagte sich der Chor erstmals an die schwierig zu intonierenden Bach’schen Motetten. Damit sind die Kerpener Sängerinnen und Sänger wohl derzeit die einzigen im Erftkreis, welche ein derartiges Repertoire vorweisen können.
Unterstützt von Stephan Wehr am Orgelpositiv, Johannes Monno (Theorbe), Christine Kyprianides (Viola da Gamba) und Miriam Shalinsky (Violone), unternahm der Chor den Versuch, unterschiedlichste Werke aus dem 17. Jahrhundert in einem Konzert vorzustellen. Um das Kernstück des Konzertabends herum, der Motette für zwei vierstimmige Chöre, von Johann Sebastian Bach (Der Geist hilft unsrer Schwachheit auf BWV 226), gesellten sich Werke von Dietrich Buxtehude, Johann Bach, Johann Christoph Bach, Johann Michael Bach und Georg Philipp Telemann.
Bei allen Musikstücken unternahm Dirigentin Gudrun Bonnemann den Versuch, das originale barocke Klangbild entstehen zu lassen. Hierbei liegt die Intonation generell etwas tiefer als heute üblich. Die begleitenden Instrumente unterstützen die barocken Klänge vorzüglich, wie auch der akustisch passende Raum der kleinen, einschiffigen Kirche.
Alle vom Chor vorgestellten Komponisten nutzten Bibeltexte und Psalmen für die Gestaltung ihrer Werke. Mit musikalischen Mitteln zu predigen, machte sich wohl die Bachfamilie zur Aufgabe. Der Stil der dargebrachten Kompositionen war betont einfach und schlicht gehalten. Die vorgestellten Motetten handelten meist vom selben Themenbereich.
Anlass für solche „Gelegenheitskompositionen“, waren oft Leichenbegängnisse, wie zum Beispiel für die Motette von Johann Sebastian Bach, anlässlich der Beerdigung des Rektors der Thomasschule, Ernesti, im Oktober 1729. Als Mozart 1789 die Aufführung einer Bach’schen Motette erlebte, soll er ausgerufen haben: „Das ist doch einmal etwas, woraus sich was lernen lässt!“Am Ende des Konzerts, nach der Neujahrsmusik von Johann Michael Bach (1648-1694) gab es viel Applaus für die Ausführenden. (Kölnische Rundschau im Januar 1994)


Konzert vom 18.12.1994
Konzert vom 20.06.1993