Lichtsplitter an der Decke
Kirchenchor und "Con Moto" luden zur ersten "Nachtmusik" in St. Ulrich ein
[Melanie Nicolai] "Wir haben diesen schönen, alten Raum", so Bettina Bucher von "Con Moto", Ensemble für alte Musik. "Wir wollten ihn einmal ganz anders zum Klingen und Leuchten bringen." Am Samstag hatten "Con Moto" unter der Leitung von Franjo Buljovcic und das Vocalensemble der St. Ulrich-Kirche unter der Leitung von Gudrun Bonnemann zur ersten "Nachtmusik in St. Ulrich" eingeladen. Ab 22 Uhr gaben die Musiker und Sänger ein Konzert in der Kirche, die sie außergewöhnlich beleuchtet hatten.
Die Jugendlichen der evangelischen Kirchengemeinde rund um Dominik Huse hatten für die Beleuchtung gesorgt, die es so in der Kirche noch nicht gegeben hatte. Ein Sternenhimmel warf bunte Lichtsplitter an die Decke - wie durch ein Kaleidoskop konnten die Gäste die Decke der Kirche betrachten. Abwechselnd erstrahlte die Kirche in orange, blau oder rot. Dazu sangen und spielten die Musiker in nächtlicher Stille bis Mitternacht. Auf dem Programm standen unter anderem Pavanen, Gesellschaftstänze, die im 16. und 17. Jahrhundert in Europa verbreitet waren. Hier kamen die alten Instrumente wie Gamben und Krummhörner zum Einsatz. Der Chor sang das bekannte "Kyrie Eleison", begleitet von René Schmitz, der mit seiner Jazz-Posaune improvisierte.
Die Gruppe "Al Shakti" unter der Leitung von Ulrike Binninger begeisterte die rund 60 Gäste mit einer Trommelimprovisation. Binninger verteilte außerdem Rasseln an die Gäste und lud sie zum Mitklatschen ein. Besonders schön klangen die klaren Stimmen der Sängerinnen und Sänger bei dem von Knut Nystedt bearbeiteten Bach-Choral "Immortal Bach". Hier stellten sie sich im Halbkreis um die Bänke auf - die Zuhörer konnten den Gesang so aus nächster Nähe genießen.
(erschienen in: Kölnische Rundschau vom 17.09.2008) |
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