Konzert für Sopran und Orgel am 13.05.2010

13. Mai 2010 um 20 Uhr in St. Ulrich

"O komm, du Geist der Wahrheit".
Festliche Musik von Ostern bis Pfingsten für Sopran und Orgel mit Werken von Bach, Bovet, Dubois, Hakin, Krebs und Purvis

Ausführende:
Markus Eichenlaub, Orgel
Dorothee Laux, Sopran



Presse-Echo

Engelsgruß mit neuer Orgel
Erfreulich unaufgeregt erklangen Choralvorspiele, Choräle, Lieder, Tondichtungen und Suiten, die sich rund um die Botschaft des Engels und den Lobgesang Mariens drehten, beim Konzert in der Ulrichkirche. Im Mittelpunkt: die neue Orgel.

[Dietmar Fratz] Zum ersten Mal erklang die neue Orgel in der Ulrichkirche im Konzert. Wer also das neue Instrument abseits der betriebsamen Orgelweihe vor gut einer Woche in Ruhe genießen wollte, hatte beim Konzert der Limburger Domorganisten Markus Eichenlaub und der Sopranistin Dorothee Laux hinreichend Gelegenheit, den Wohlklang, zu dem sich Stimme, Instrument und Kirche zusammenfanden, zu genießen.

Gemeinsam streiften sie, passend zu Marienmonat Mai, durch „Magnificat“- und „Ave Maria“-Kompositionen vom Barock bis ins 20. Jahrhundert. Erfreulich unaufgeregt erklangen Choralvorspiele, Choräle, Lieder, Tondichtungen und Suiten, die sich rund um die Botschaft des Engels und den Lobgesang Mariens drehten.
Bei zwei melodiegleichen Choralvorspielen Bachs („Meine Seele erhebt den Herr“, BWV 648 und 733) bewiesen Komponist, Orgel und Organist, wie unterschiedlich man dem Thema beikommen kann. Einerseits innig und andächtig, ein anderes mal erfreut und erwartungsvoll ließ Eichenlaub variationsfreudig die elf Register der Orgel erklingen.
Lyrisch und mit viel verklärtem Ausdruck bei Bach, fasziniert erzählend bei Brahms, hochspannend und auch in innerer Einkehr treibend beim zeitgenössischen Magnificat von Naji Hakim, wusste Laux den passenden Ton zu den Stilrichtungen mit strahlender Höhe und wohliger Färbung in Mittellage und Tiefe zu finden.

Mit geschickten Farbspielen, die sich nicht zur puren Begleitung degradieren lassen wollten, war der Organist mehr als ergänzendes Beiwerk. Trotz der wenigen Register gelang die Gratwanderung zwischen eigenem Charakter und ungewollter Verschattung der Solistin fast immer.
Seine überlegene Spielkunst, Ursprung erfreulicher Ruhe, ließ dem Erblühen der Orgelwerke Raum. Bachs Präludium mit Fuge in a, aus dem verspielten Thema bis zu einer rasanten Kadenz entwickelt, ließ die Orgel auch in grummeligen Lagen gut zeichnen. Das Oboenregister hatte seinen Auftritt bei einem „Ave Maria“ des amerikanischen Spätromantikers Harry Rowe Shelley. Obwohl rund intoniert, hätte hier ein Tremulant gut gepasst, aber dem Wunsch würden umgehend der nächste und weitere folgen. Die bunt gemalten Bilder über die englische Hafenstadt Plymouth von Percy Whitlock waren, anders als der hochspannende Tageskreis „Speculum vitae“ des ebenfalls zeitgenössischen Flor Peeters, stilistisch heimatlos und schließlich langatmig.
Als erfreuliche Zugabe wünschte sich das Duo passend zum bislang eher mäßigen Wonnemonat klangschön und putzmunter „Komm, lieber Mai, und mache die Bäume wieder grün“.
[erschienen in: Kölnische Rundschau vom 14.5.2010]


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