Abendmusik am 27.3.2009

27. März 2009, 19:00 Uhr in St. Maria Königin

Ausführende: Ensemble con moto
- Bernward Abraham
- Bettina Bucher
- Franjo Buljovcic
- Brigitte Keuenhof
- Gerd Keuenhof
- Petra Kaiser Kutsche
- Heidi Möll




 

Heidi Möll und Bettina Bucher am 27. März 2009

Programm

Organa (1175-1250): Flos filius eius aus Notre Dame
P. Phalese (1510-1573): Pavane Ferrarese
S. Scheidt (1587-1654): Courante Dolorosa
H. Schütz (1585-1672): Erbarm dich mein, o Herre
A. Holborne (1545-1602): Funerals
A. Holborne (1545-1602): The teares of the Muses
Giorgio M. (1545-1582) Passamezzo della Paganina
Etienne du Tertre (um 1550): Pavane 6 und Galliarde
A. Bertali (1605-1669): Sonatella
J. Dowland (1563-1626): Lachrimae
J. Dowland (1563-1626): Lachrimae Antiquae Novae
J. M. Bach (1648-1694): Das Blut Jesu Christi
A. Holborne (1545-1602): Spero
Jacob van Eyck (um 1590-1657): Lachrimae
H. Schickardt (ca. 1682-1762): Allegro
J.S. Bach (1685-1750): Invention c-Moll
Richard Deering (1580-1630): Almaine


Das Ensemble

Das Ensemble wurde bereits 1986 von Mitgliedern des Madrigalchors Kerpen als "Spielkreis für Alte Musik Sindorf" begründet. Ursprünglich lediglich mit Blasinstrumenten besetzt (Blockflöten, Krumm- und Gemshörner), hat con moto seit einiger Zeit eine gemischte Bläser-/Streicherbesetzung mit Instrumentarium der Renaissance und des Frühbarock. Neben rein instrumentaler Musik, unter anderem als Begleitung zu historischen Tänzen, wird nun verstärkt mit Vokalensembles zusammengearbeitet.




 

Presse-Echo

Bitzschnell Instrumente gewechselt
Nicht nur selten gehörte Musik bekamen die Gäste serviert, die am Freitag der Kleinen Abendmusik in der Kirche St. Ulrich lauschten. Das Ensembles "Con moto" bot außerdem einen Blick auf selten gesehene Klangkörper.

[Claudia Große] Denn die sieben Laienmusiker spielen nicht nur vorrangig Literatur aus der Renaissance- und Barock-Zeit. Mit kleinen und größeren Gamben, Flöten jeglicher Couleur und Krummhörnern bringen sie zudem ausschließlich Instrumente zum Klingen, für die die Werke in damaliger Zeit komponiert worden waren.
Noch weiter zurückversetzt wird der Zuhörer, als das Konzert mit einem Werk aus dem 12. Jahrhundert eröffnet wird. Der außergewöhnliche, etwas scharfe Klang der Krummhörner dringt ins Ohr, begleitet von Gamben und Schlagwerk. Melodie und Rhythmus lassen mittelalterlichen Tanz vor dem inneren Auge entstehen. Schließlich gesellt sich - man begibt sich ins 16. Jahrhundert - weicherer Flötenklang hinzu. Es sind zumeist kurze, mal rhythmische, mal eher gesangliche Stücke, die die etwa 40 Zuhörer in der historischen Kirche St. Ulrich zu hören bekommen. Die Reise führt vom Organum, der ersten, vor mehr als 1000 Jahren entstandenen abendländischen Mehrstimmigkeit, über Tänzerisches aus der Zeit der Renaissance bis hin zu frühen und späteren Werken in barocker Dur-Moll-Tonalität.

Da spielen mal die Gamben im Quartett auf, deren Interpreten mit dem rhythmisch genauen Zusammenspiel zuweilen Mühe haben. Ein anderes Mal geben sich die Flöten, von der kleinen Sopran- bis hin zur meterlangen Subbass-Flöte, ein sehr harmonisches Stelldichein. Rasch werden die Instrumente ausgetauscht. Da greift die Gambenspielerin zur großen Flöte, dann zum kleineren Gemshorn. Brigitte Keuenhof und Heidi Möll übernehmen jeweils einen sängerischen Part. Und Franjo Buljovcic, zumeist mit der Gambe beschäftigt, greift bei einer Invention von Johann Sebastian Bach zudem zur Barock-Geige, der er mit technischer Versiertheit virtuose Töne entlockt.
Über 70 Instrumente, manche in Eigenproduktion nachgebaut, nennen die Musiker von "Con moto" heute ihr Eigen. Entstanden war das ambitionierte Ensemble vor 15 Jahren, als Sänger der Kantorei St. Maria Königin ihre gemeinsame Leidenschaft entdeckten. Der halten sie bis heute die Treue und lassen hier und da das Publikum an ihren Entdeckungen teilhaben.
[Erschienen in: Kölner Stadt-Anzeiger vom 27.3.2009]


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