Ausstellung "50 Jahre St. Maria" im November 2006

Programm der Eröffnung am 17.11.2006

18.00 Uhr: Präsentation der Schulprojekte (1): Die 4. Klassen unserer Grundschulen haben Fensterbilder zum Leben Mariens gestaltet.
Musikalische Gestaltung: Kinderkantorei Maria Königin

18.30 Uhr: Präsentation der Schulprojekte (2): Das Thema "Kreuzweg" stand als Projekt der Realschulklasse 9 im Mittelpunkt.
Musikalische Gestaltung: Christoph Klenner, Rene Schmitz

19.00 Uhr: Ausstellungseröffnung "50 Jahre St. Maria Königin"
Einführung: Christoph Sieger
Musikalische Gestaltung: Gudrun Bonnemann, Orgel



Presse-Echo

Plätschernder Regen übertönte die Gebete

KERPEN-SINDORF. „Vielleicht sollten wir uns als Wallfahrtskirche bewerben“, scherzte Pfarrer Hans-Gerd Wolfgarten am Freitagabend. „Dass die Kirche mehr als 30 Jahre ohne Pfeiler gestanden hat, ist doch fast ein Wunder“, erklärte er weiter. Mit einer Ausstellung und einem Kinderfest feiert die Pfarrgemeinde ein Jubiläum, das viele nicht für möglich gehalten haben. Seit 50 Jahren steht die Kirche St. Maria Königin in Sindorf.

Bis ins Jahr 1887 reicht die Geschichte der Kirche St. Maria Königin zurück. Schon in diesem Jahr wurde erste Pläne zur Erweiterung der Sindorfer Ulrichkirche entwickelt. Bei dem bloßen Vorhaben blieb es jedoch, bis die Gemeinde 1935 offiziell beauftragt wurde, eine Lösung für das Platzproblem in der Sindorfer Gemeinde zu finden. Damals waren 1800 der 2000 Bewohner des Kerpener Stadtteils katholisch. Rund 1300 Gläubige fanden sich zu den Gottesdiensten ein, obwohl nur 125 Plätze in der Ulrichkirche zur Verfügung standen.

Am 10. Mai 1943 wurde die Pfarrgemeinde schließlich der Gottesmutter geweiht - inbegriffen war das Versprechen in den kommenden Jahren den Bau der Kirche umzusetzen. Aus finanziellen Gründen musste der Neubau in den Nachkriegsjahren erneut verschoben werden. 1952 wurde die Gemeinde dann selbst aktiv und gründete den Kirchbauverein. „Durch das Einwerben von Spenden kamen 95 000 Mark zusammen“ erinnerte sich Christoph Wiegand, ehemaliges Vorstandsmitglied des Pfarrgemeinderats und des Kirchvorstandes. Im März 1955 wurde der erste Spatenstich gefeiert. Die Altarweihe am 2. Dezember schloss den Bau der modernen Kirche ab.

„Schnell setzte Ernüchterung ein“, erklärte Sieger. Das aufwändig geplante Gotteshaus war nicht mehr als ein mit Mängeln behafteter Rohbau. Das Dach war undicht, der Boden nur provisorisch und die alten Bänke aus der Ulrich Kirche waren angebracht worden. „Damals haben wir Eimer aufgestellt“, berichtete Sieger. Die Gebete seien vom plätschernden Regenwasser übertönt worden. Erst fast zehn Jahre nach dem Bau ist die notdürftige Ausstattung der Kirche ersetzt worden. 1961 erhielt die Kirche neue Bänke, Bodenplatten, eine Beleuchtung und eine Orgel.

Am Palmsonntag 1985 waren Ziegelsteine aus dem Mauerwerk der Kirche herausgebrochen und eine genauere Analyse ergab, dass die Wände des Baues vollkommen hohl waren. Es fehlten die Trägerpfeiler und auch der Beton zwischen den Außenwänden.

Wer sich über die spannende Geschichte der Kirche St. Maria König informieren will, hat dazu in den nächsten zwei Wochen Gelegenheit. Die Ausstellung „50 Jahre St. Maria Königin“, die neben Zeitungsberichten und alten Fotos auch Monstranzen und Gewänder zeigt, kann bis Samstag, 2. Dezember, besucht werden. Die Ausstellung ist montags bis freitags zwischen 14.30 Uhr und 18 Uhr geöffnet. Donnerstags kann die Kirche bis 22 Uhr besichtigt werden. Samstags und sonntags ist die Ausstellung bereits ab 10 Uhr zugänglich. Samstags schließt die Kirche nach Ende der Abendmesse, an Sonntagen endet die Öffnungszeit um 18 Uhr. (erschienen in: Kölnische Rundschau vom 20.11.2006)


St. Maria Königin